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1341. September 24. Breslau (dat.).

fer. sec. prox. post f. b. Mauricii et sociorum eius.

Karl, Erstgeborener des Königs von Böhmen, Markgraf v. Mähren, bek., daß, nachdem die Bresl. Ratmannen namens der ganzen Stadt Breslau auf Befehl seines Vaters ihm den Eid der Treue dahin geleistet haben, nur ihm nach des Königs [Johann] Tode als dessen Erstgeborenen u. als König v. Böhmen und ihrem rechtmäßigen u. natürlichen Erbherrn treu u. gehorsam zu sein, - wogegen sie nach der feierlichen Verfügung seines Vaters für immer untrennbar von der Krone Böhmens sein sollten -, er auf deren Bitte der Stadt Breslau alle dieser von seinen Vorgängern u. besonders von seinem Vater verliehenen Schenkungen, Begnadungen, Immunitäten, Freiheiten, Rechte u. Privilegien in allen ihren Artikeln u. Klauseln u. vor allem, daß sie in keiner Weise von der Krone Böhmen getrennt werden solle - wozu ihn schon längst sein Vater eidlich verpflichtet hat u. wozu auch alle seine Nachfolger im Königreich Böhmen verpflichtet sein sollen -, unter seinem Eide ratifiziert u. bestätigt hat. Zugleich verspricht er, diese Rechte in nichts zu schmälern, sondern sie vielmehr in allem zu mehren.

Bresl. Stadtarch. Urk. F 2a; Orig. Perg., au dem das große Reitersiegel des Markgrafen mit Rücksiegel hängt. Abdruck i. Cod. dipl. Moraviae VII, 255 u. bei Korn, Bresl. Urkundenbuch, S. 151 f., woselbst eine Siegelbeschreibung. Böhmer, Reg. Kaiser Ludwigs u. s. Zeit, Additamentum II, S. 344 Nr. 42 bringt ein kurzes Reg. dieser Urk. fälschlich zum 25. Sept. Kurze Regg. auch bei Huber, Reg. Kaiser Karls IV., pag. 12 u. bei Emler, Reg. Bohemiae et Moraviae IV, 402. Auszügl. bei Klose, Von Breslau. Dokumentierte Geschichte II, 172.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.